Das im Rahmen des neuen Partnerschaftsabkommens angebotene Full-Service-Angebot soll den Entwicklungsprozess von sicherheitskritischen Systemen vereinfachen und verkürzen. Es beinhaltet eine umfassende Zertifizierungsunterstützung für die verschiedenen Sicherheitsstandards – analog zum ICE 61508-Standard für funktionale Sicherheit von elektronischen Systemen. Die Unterstützung für die SYSGO PikeOS RTOS- und Hypervisor-basierten Plattformen reicht von Eisenbahnanwendungen (EN 50129 / EN 50657) über Nutz- und Landwirtschaftsfahrzeuge (ISO 26262), zivile Luftfahrttechnik (DO 254) sowie SPSen in der Automatisierung und Prozesssteuerung (IEC 61508) bis hin zu medizinischen Anwendungen (IEC 62304). Kunden profitieren außerdem von der PikeOS EAL3+-Sicherheitszertifizierung nach dem Common Criteria Standard.
„Die Partnerschaft mit SYSGO erweitert den Anwendungsbereich der bestehenden congatec Plattformen für Automatisierung, kollaborative Robotik und Bahntechnik auf sicherheitskritische Systeme. Und diese Kooperation ist für beide Partner sehr sinnvoll, da die neuesten Plattformen von NXP und Intel es erstmals ermöglichen, funktionale sicherheitskritische Systeme ohne zusätzliche Hardware zu entwickeln. Ziel der Partnerschaft ist es, diese Möglichkeit zu nutzen und dem Kunden mit deutlich reduziertem Aufwand zur Verfügung zu stellen“, erklärt Christian Eder, Director Marketing bei congatec.
„Um die Entwicklungs- und Zertifizierungskosten zu senken, setzen Hersteller von funktional sicherheitskritischem Equipment auf den Einsatz vorzertifizierter COTS-Software und -Hardware. Dies beschleunigt den Entwicklungszyklus, reduziert die Designrisiken für sicherheitskritische Devices und senkt die Zertifizierungskosten. Mit SYSGO als führendem europäischen RTOS-Anbieter haben wir nun den richtigen Partner, um solche Pakete für Safety & Security ab Lager anzubieten – auch in Kombination mit jedwedem kundenspezifischen Design-Service, der auf Carrierboard-Level benötigt wird“, unterstreicht Martin Danzer, Director Product Management bei congatec.
„Durch die strategische Partnerschaft mit einem weltweit führenden Anbieter von Computer-on-Modules können wir unseren Kunden skalierbare, integrierte Hardware- und Software-Plattformen anbieten, die die Markteinführungszeit bei komplexen Embedded- und Edge-Computing-Projekten verkürzen. Die Nutzung von Multicore-Technologien und die Integration von Sicherheits- und Cybersecurity-Funktionalitäten in eine All-in-One-Lösung wird unseren Kunden einen wertvollen Wettbewerbsvorteil in ihren Märkten verschaffen und gleichzeitig die zunehmenden konnektivitätsbedingten Cybersecurity-Herausforderungen adressieren“, sagt Etienne Butery, CEO von SYSGO.
Eine starke Vertrauensbasis ist essenziell für die Safety & Security von Applikationen in Umgebungen, die Teil von kritischen Infrastrukturen (KRITIS) sind, wie sie vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) spezifiziert werden. Funktionale Sicherheitseinrichtungen in kritischen Infrastrukturen in rauer Umgebung finden sich vor allem im Transport- und Verkehrssektor sowie in Bereichen der Energie- und Wasserversorgung.
Entwickler von IEC 61508-konformen funktionalen Sicherheitsanwendungen benötigen zertifizierungsreife Embedded- und Edge-Computing-Plattformen – inklusive Treibern, BSPs und umfassender Dokumentation für die jeweilige Zertifizierung. Zu diesem Zweck werden die neuen congatec-Lösungsplattformen einen Safety-konformen Rechenkern auf Basis von SYSGOs PikeOS RTOS und Hypervisor mit Linux sowie zertifizierbare BSPs enthalten. Die ersten auf Intel- und NXP-Prozessoren basierenden Plattformen zielen auf Mobilitätsanwendungen für den Eisenbahn- und Nutzfahrzeugmarkt, einschließlich Transportlogistik. Alle gängigen Standard-Kommunikationsprotokolle für den Einsatz in funktionalen Sicherheitsanwendungen – wie Ethernet und serielle Schnittstellen – werden unterstützt. Die schlüsselfertigen Lösungsplattformen werden auch mit den entsprechenden Dokumentationen geliefert, um die Wiederverwendung in kundeneigenen Zertifizierungen und Dokumentationen zu vereinfachen. Sie decken alle Hierarchieebenen ab und sind durch Anforderungs-IDs – einschließlich Rückverfolgbarkeit – strukturiert. Dies reduziert die Komplexität des Prozesses für OEMs erheblich. Sie profitieren zudem von kompetenten Ansprechpartnern bei Fragen zur Implementierung der sicherheitsrelevanten Software und Endkunden steht ein Experte für Fragen rund um die sicherheitsrelevante Software zur Verfügung.